OHLAKRAUT
GRUAMKRAUT
Geschmack aus der
Geschichte noch heute


Geschmack aus der Geschichte

Grubenkraut

Historie

Unser Hof liegt in einer klimatisch eher raueren Mittelgebirgslandschaft, weitab von großen Siedlungsgebieten. Klassischer Gemüsebau ist hier nicht beheimatet. Kraut und Erdäpfel waren dennoch seit jeher wichtiger Bestandteil der Selbstversorgerhöfe. Insbesondere Weißkraut befand sich als täglicher Speisenbegleiter – als Zu-, Zwischen- oder Hauptspeise – am Familienesstisch.

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Geschmack aus der Geschichte

Grubenkraut

Historie

Unser Hof liegt in einer klimatisch eher raueren Mittelgebirgslandschaft, weitab von großen Siedlungsgebieten. Klassischer Gemüsebau ist hier nicht beheimatet. Kraut und Erdäpfel waren dennoch seit jeher wichtiger Bestandteil der Selbstversorgerhöfe. Insbesondere Weißkraut befand sich als täglicher Speisenbegleiter – als Zu-, Zwischen- oder Hauptspeise – am Familienesstisch.

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Auf vielen Höfen der Region Fischbacher Alpen hatten die Bauern Weißkraut in Krautgruben milchsauer vergoren und nannten es „Ohlakraut“ oder auch „Gruamkraut“. Zum Unterschied zum Sauerkraut wurden hier die Köpfe im Ganzen ohne weitere Zusätze wie Salz oder Gewürze konserviert. Eine vielköpfige Bauernfamilie war auf diese Weise ganzjährig mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft, durch steigenden Wohlstand und damit einher gehenden Veränderungen im Nahrungsverhalten kam es unaufhörlich zum Verschwinden des in seiner Herstellung sehr arbeitsintensiven Grubenkrauts. Am längsten erhalten hat sich diese Konservierungsform rund um Fischbach, wo sie in der Erinnerung der Menschen heute noch gut präsent ist. Im Jahr 2008 haben wir beschlossen, diesen Geschmack aus der Geschichte in die Gegenwart herüber zu retten und stellen es seitdem auf unserem Hof wieder her.

Ohlakraut - Gruamkraut

Eine Krautrarität, die am Froihof "wiederbelebt" wurde.

Ohne Zusätze werden ganze Krautköpfe mindestens vier Monate konserviert. Die Krautrarität ist ab April jeden Jahres erhältlich.

Geschmackliche Besonderheit

In historischen Aufzeichnungen und in Erzählungen von Menschen, die es noch aus ihren Kinder- und Jugendtagen kennen, wird immer wieder der sensorische Wert des Grubenkrauts betont. Heute gängige Krautkonservierungs- und Verarbeitungsformen kämen nicht an den gefälligen Geschmack des Grubenkrauts heran. Selbst Peter Rosegger, wir befinden uns immerhin auch mitten in der Waldheimat, erwähnte es in seinen Veröffentlichungen mehrmals löblich. So beschreibt er etwa dichterisch im dritten Band der Waldheimaterzählungen das „Festmal am Ziselhofe“ und erwähnt als zweiten Gang des üppigen Mahles „…das reichlich mit Speck eingebrühte Grubenkraut, dessen Erinnerung noch heute imstande ist, mir in Zähnen und Gaumen begehrliche Gelüste zu wecken.“

Herstellung

Die Erhaltung des handwerklichen Herstellungsverfahrens, mit den damit verbundenen Arbeitsschritten und technischen Hilfsmitteln ist unser großes Anliegen bei gleichzeitigem Folgen lebensmittelrechtlicher Bestimmungen und Hygienevorschriften.

  1. Ganze Krautköpfe werden im großen Krautkessel blanchiert.
  2. Nun dürfen sie eine Weile unter freiem Himmel abtropfen – früher sagte man dazu auch „bleichen“.
  3. Anschließend werden die Köpfe einzeln in die so genannte Krautgrube - umgangssprachlich „Ohla“ - geschlichtet.
  4. Nach einer Reifezeit von mindestens vier Monaten kann das erste Grubenkraut entnommen werden. Erst jetzt wird es geschnitten und anschließend für den Verkauf abgepackt. Auch Blätter im Ganzen werden angeboten. Keine Konservierungsmittel, keine Aromastoffe, keine Zusätze - nur pures Kraut in Naturvergärung. Auf Grund seiner arbeitsintensiven, handwerklichen Herstellungsart bleibt Grubenkraut als Rarität beschränkt erhältlich.

Verkauf

Grubenkraut ist ein saisonales Produkt und kann nur im Herbst in die Krautgrube eingelagert werden. Erst nach mehrmonatiger schonender Vergärung hat es die optimale Genussreife erlangt. Ab April jeden Jahres heißt es, Krautgrube öffnen und Start für den Verkauf des noch jungen, kaum säuerlichen Grubenkrauts!

Das Grubenkraut vor dem Blanchieren
Die Krautköpfe vor dem Blanchieren im Kessel
Grubenkraut wird im Grubenkrautkessel blanchiert
Die ganzen Krautköpfe werden im Krautkessel blanchiert.
Grubenkraut frisch
Nach dem Blanchieren darf das Grubenkraut "bleichen", also abtropfen
Grubenkraut am Froihof mit dem Filmteam
Grubenkraut Am Froihof in Fischbach verarbeiten
Grubenkraut - Krautrarität in der Grube - Lagerung
Grubenkraut - Krautrarität aus Fischbach
Grubenkraut - Krautrarität aus Fischbach
Grubenkraut im Glas - Krautrarität aus Fischbach
Grubenkraut am Froihof mit dem Filmteam
Der Ofen für das Blanchieren des Grubenkrauts